Edgar Allan Poes "Morella". Der weibliche Tod als ästhetischer Moment der Transformation
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Amerikanistik - Literatur, Note: 1, 0, Universität Erfurt, Veranstaltung: BA - Literaturwissenschaft: ¿American Shortstories¿, Sprache: Deutsch, Abstract: Edgar Allan Poe war Wegbereiter der Moderne. Bis heute konstituieren sich seine Geschichten als ästhetisch grauenhaft groteskes Faszinosum, in denen der Tod der schönen Frauen oftmals zum Zentrum des Geschehens erhoben wird. Als man Poe einst vorwarf in der Tradition des deutschen Schauerromans zu stehen, antwortete dieser gelassen: ¿Wenn in vielen meiner Arbeiten der Schrecken das Thema ist, so behaupte ich, dass dieser Schrecken nicht aus Deutschland, sondern aus der Seele kommt.¿
Poe befördert die Abgründe des menschlichen Unterbewusstseins zu Tage und lässt diese mit Hilfe einer toten weiblichen Projektionsfläche Metaebenen eröffnen. So überschatten Tod und Verfall nicht nur jene Kurzgeschichte, welche ich in meinen folgenden Ausführungen genauer betrachten werde.
Mit ¿Morellä lässt Poe verdrängte natürliche Bedürfnisse und Instinkte in Form eines übernatürlichen, weder für den namenlosen Erzähler noch den Rezipienten fassbaren, Dus zurückschlagen. Innerhalb meiner Arbeit werde ich erörtern inwieweit das weibliche Du zur Bedrohung heranwächst, die selbst über den Tod hinaus erhalten bleibt. Der weibliche Tod dient in diesem Falle lediglich der Transformation des Selbst und als ästhetischer Moment. Fokus bleibt jedoch das Ausloten der männlichen Identität anhand einer fragmentarisierten weiblichen Identität. Für diesen Prozess sind Umformung, Metamorphose und Verdopplung von essenzieller Bedeutung.
Als Vertreter der Black Romanticism offenbart Poe seinen Lesern nicht nur die ¿Nachtseite der Romantik¿ sondern veranschaulicht in seinen Shortstories exemplarisch eine Sehnsucht nach dem Transzendenten. Indem er die Figur der Morella in eben diesen transzendenten Raum entrückt, den auch der Rezipient niemals fassen kann.
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