Durchdrungenheit
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Was durchdrungen ist, ist bis in sein innerstes Inneres erkannt. Etwas
durchdringen bedeutet, ganz in es hineinzugehen, auch unter Überwindung
von Widerständen. Durchdringung als literarische Strategie
wiederum ist eine Technik des Sichhineinversetzens: in Denkstrukturen
und Denkmuster fiktionaler Figuren.
Feridun Zaimoglu >leiht< sich den Begriff der Durchdrungenheit zur
Klärung des poetischen Weltverhältnisses. Als Stimmenwandler entwirft
er komplexe literarische Welten, indem er sich hineindenkt und
regelrecht hineinwühlt in das innerste Innere seiner Figuren, was einschließt,
dass er deren Sprache spricht, zur Not und in letzter Konsequenz
auch bis in den Wahn hinein.
In bislang unveröffentlichten Texten und Gesprächen gibt der Band
Einblicke in den aus den Effekten der Durchdringung und der Durchdrungenheit
erwachsenen literarischen Kosmos eines der viel gelesenen
Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, und zugleich
auch in den Maschinenraum von Zaimoglus Poetik. Herzstück dieser
Sammlung aus Texten und Gesprächen sind die Vorlesungen »Einfall,
Bild und Bühne«, die Zaimoglu als Mikroroman des Künstlerseins in
nicht allein schwierigen Zeiten der Krise angelegt hat. Ihnen an die
Seite gestellt sind eingehende Gespräche des Autors mit Norbert Otto
Eke, die auf ihre Weise das Werk Zaimoglus >durchdringen<, sowie
eine wissenschaftliche Annäherung an dieses Werk.
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