Du mußt dein Leben ändern
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Nur wenige unserer großen Dichter haben sich so intensiv und nachhaltig mit bildender Kunst befasst wie Rainer Maria Rilke. Seine Äußerungen über geniale Meister wie Paul Cézanne oder Auguste Rodin haben bis heute kaum etwas an Gültigkeit verloren. Umgekehrt aber bildete und bildet auch sein Schaffen einen Quell der Inspiration für andere Künstler.
Am 4. Dezember 2015 jährt sich der Geburtstag des großen Schriftstellers zum 140. Mal, und wir ehren ihn in der Galerie im Quellenhof mit einer Ausstellung von Arbeiten bildender Künstler, die sich mit seiner Lyrik oder Prosa schöpferisch auseinandergesetzt haben. Aufgenommen wurden ausschließlich Druckgrafik und Zeichnungen aus neuerer Zeit. Dieses Prinzip gilt auch für die illustrierten Bücher. Das Stichjahr für die Auswahl war das Kriegsendejahr 1945. Der Titel der Ausstellung "Du mußt dein Leben ändern" entstammt der letzten Zeile des berühmten Gedichts "Archaïscher Torso Apollos", das Dieter Gleisberg in seinem Essay über "Rilke und die bildende Kunst" eingehend erläutert.
Mit dieser Ausstellung betreten wir durchaus Neuland, nicht nur im Programm unserer Veranstaltungen, sondern mit ihrem Anliegen generell. Denn soweit absehbar, gab es bisher kein vergleichbares Projekt. Ihr Herzstück bildet eine Grafikmappe, die von der Anita und Günter Lichtenstein Stiftung initiiert wurde. 15 namhafte zeitgenössische Künstler setzen sich darin bildkünstlerisch mit Texten des Dichters auseinander. Alle darin vereinten Blätter entstanden in den letzten beiden Jahren, womit sie beweisen, wieviel Rilkes Werke auch den Menschen des 21. Jahrhunderts noch zu sagen haben.
Es ist interessant und spannend zu erleben, in welch verschiedenartiger Technik und Ausdrucksform sich dem Thema angenommen wurde. Trotz aller Unterschiedlichkeit ergänzen sich alle Arbeiten in wunderbarer Weise zu einem Ganzen und bieten einen Querschnitt der derzeitigen Druckgrafik.
Hoffen wir darauf, mit dieser Schau und der Begleitschrift, dem elften Band der Göpfersdorfer Kunstblätter, nicht nur vielen Freunden unserer Galerie bleibende Anregungen zu gewähren, sondern auch der Vielzahl bisheriger Rilke-Würdigungen eine weitere, originelle Facette hinzugefügt zu haben. (Nach dem Vorwort von Günter Lichtenstein)
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