Druckwerk
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Detlef Lieffertz bezeichnet den geschichtsträchtigen Landstrich an der Nahtstelle von Leipziger Tieflandsbucht und Erzgebirge, in dem er lebt, wegen der leicht hügeligen Landschaft, den atemberaubenden Sonnenauf- und -untergängen und den faszinierenden Weitblicken als Toskana Sachsens. Einer der vielen schönen alten Fachwerkhöfe dieser Region steht in Beedeln und war dem Verfall preisgegeben. 1994 erwarb ihn die Familie Lieffertz, sanierte ihn vorbildlich mit viel Liebe für das Detail und baute ihn zu einem Kunsthof mit Veranstaltungs- und Übernachtungsräumen sowie einer Pension aus. Hier befindet sich auch das Atelier des Künstlers. Jährlich führen Studenten der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst in dem Hof ein Landschaftspraktikum durch.
Allerdings beruft sich Detlef Lieffertz in seiner Kunst auf ganz andere Traditionen und entwickelt seine Bildsprache mit moderner Computertechnik. Ausgangspunkt bilden häufig Fotografien oder auch altmeisterliche Grafiken, die er in Collagetechnik im Computer umwandelt und ihnen neue Bedeutungen gibt. Die Titel helfen dem Betrachter, sich in dieser Bildwelt voller "ironisierter Aktualität" (Rainer Behrends) zurechtzufinden. Wegen der leuchtenden Farbgewalt und der Symbolkraft der stark verfremdeten Motive aus Alltag und Geschichte zählt Rainer Behrends Detlef Lieffertz zu den wenigen Pop-Art-Künstlern in der DDR. Lieffertz selbst sieht sich der Leipziger Schule zugehörig. Die Leipziger Hochschule und sein Freundeskreis haben ihn geprägt. Mit seinem Bezug auf frühere Kunstepochen und seiner figürlichen Darstellung steht er ihr nahe. Unstrittig ist, dass er eine eigene unverwechselbare Bildsprache gefunden hat, die weit über die Assoziation zur Leipziger Schule hinausreicht.
Anlass der Ausstellung "Druckwerk" war ursprünglich der 70. Geburtstag des Künstlers. Mit zweijähriger Verspätung findet diese nun 2021 statt und wird durch einen Katalog, die Göpfersdorfer Kunstblätter 18, dokumentiert. Es wäre sehr schön, wenn dieser Katalog dazu beitragen könnte, einem unverdient wenig bekannten Künstler zu einer größeren Aufmerksamkeit zu verhelfen. (Basiert auf dem Vorwort von Günter Lichtenstein)
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