Diplomatie im Ottonischen Reich und Byzanz. Eine kritische Betrachtung der "Legatio" von Liutprand von Cremona
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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1, 7, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Erkenntnisinteresse dieser Arbeit liegt bei den Strukturen und Abläufen des Gesandtenwesens im 10ten Jahrhundert zwischen dem Ottonischen und Byzantinischen Reich. Dabei werden Abläufe und Funktionsweisen damaliger Rituale und Zeremonien untersucht: Wie wurden Freundschaft und Abneigung im diplomatischen Kontakt des Mittelalters offenbart? Der dabei verfolgte historiographische Ansatz ist ein politik- und diplomatiehistorischer. Die Werke Liutprand von Cremonas sind eine der wenigen Quellen dieser Zeit, die einen authentischen Einblick in den Umgang mit ottonischen Gesandten in Byzanz erlauben. In der "Relatio de legatione Constantinopolitana" (Legatio), die als Hauptquelle dieser Arbeit dienen soll, beschreibt Liutprand detailliert seinen zweiten Aufenthalt in Konstantinopel. Die Abläufe, wie Liutprand sie beschreibt, zeigen deutlich die Angespanntheit der Lage und den Konflikt zwischen den Reichen. Ähnlich wie heute gab es demnach Rituale und Zeremonien, die nicht nur bei Herrschertreffen, sondern auch bei Treffen mit Stellvertretern galten. Die Art und Weise ihrer Ausführung oder auch das Weglassen dieser halten eine große Aussagekraft über das Verhältnis der aufeinandertreffenden Reiche inne. In der bisherigen Forschung waren die Werke Liutprands bereits häufig von Interesse. Koder und Weber untersuchten die sprachliche Ebene in Bezug auf die Verwendung des Griechischen bei Liutprand. Einen ähnlichen Fokus auf die Sprache legt Becker, der einen textgeschichtlichen Ansatz verfolgt. Anastasia Brakhman betrachtet Liutprands Kommunikationsweise und vergleicht diese mit einem anderen Geschichtsschreiber der Zeit, Widukind. In seiner kulturhistorischen Betrachtung untersucht Rentschler die kulturellen Diskrepanzen von Osten und Westen im 10ten Jahrhundert. Nach der Wiedergabe der Einschätzung Liutprands durch die Forschung sollen sein Leben und seine Werke kurz dargestellt werden. Der Begriff des Gesandten und die politische Situation werden mit besonderem Augenmerk auf dem der Gesandtschaft Liutprands zugrundeliegenden Konflikt erläutert. Im Anschluss werden die in der Legatio geschilderten Abläufe dargestellt und ein Überblick über die ottonisch-byzantinische Gesandtschaft gegeben. Hierbei werden die Schilderungen der Legatio mithilfe einer Ausarbeitung des sogenannten "Zeremonienbuches" aus Hoffmanns Artikel analysiert.
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