Die zeitgenössische Anekdote bei Kapielski
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Veranstaltung: HS, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird die zeitgenössische Anekdote im Werk eines nicht ganz unbedeutenden Gegenwartsautoren genauer untersucht: Dazu bewogen hat mich einerseits die persönliche Kenntnis des Autors und Künstlers Thomas Kapielski als Dozenten an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, dessen umfassendes Wissen und heitere Vermittlung große Teile meines Grundstudiums eben dort bereichern konnten.
Andererseits wird diese subjektive Affinität durch mein Erstaunen darüber ergänzt, dass die Anekdotenforschung in der zweiten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts spätestens bei Eckard Henscheid und der Neuen Frankfurter Schule zu enden scheint.
Meines Erachtens wurden und werden jedoch auch weiterhin und gegenwärtig Anekdoten verfasst, die es wert sind oder zumindest sein sollten, einer genaueren Betrachtung unterzogen zu werden.
Somit möchte ich den Anstoß geben, sich wieder mit der leicht aus der Mode gekommenen Gattung der Anekdote zu befassen, und insbesondere dazu die aktuellen und gegenwärtigen Beispiele im schriftstellerischen Werk Kapielskis heranziehen.
Dabei werde ich dennoch zuerst mit einer Rekapitulation der bisherigen Geschichte deutscher Ankedoten im groben Abriss beginnen, damit aufgrund dieser bereits existenten Anekdoten ein Verständnis für deren zeitgenössische Form geschaffen werde.
Insbesondere liegt das Augenmerk auf dem Aspekt des Komischen und der Frage nach dem Element, welches die Anekdote zu einer unterhaltsamen Literaturform werden lässt. Es ist nicht allein ihr mündlicher Vortrag, durch dessen Art der Performanz sicherlich vieles an komischem Gehalt gewonnen oder eingebüßt wird sondern vielmehr die Aktualität des Dargestellten, die ihren Reiz ausmachen.
Daneben geht es mir um das Finden eines möglichen Zugangs zur Entschlüsselung der Komik innerhalb der Gattung, und ob diese einer Anekdote immanent sein muss, damit sie eine Wirkung beim lesenden Rezipienten oder hörenden Publikum entfalten kann.
Ausgehend von dieser historischen Grundlage werden exemplarische Anekdoten aus zwei jüngeren Werken des Berliner Schriftstellers Thomas Kapielski interpretiert und der Versuch unternommen, diese in den Gesamtkontext der deutschen Anekdote einzuordnen.
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