Die Wolfsmotivik in den Rotkäppchen Versionen von Ludwig Tieck und den Gebrüdern Grimm
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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird die Verwendung des Wolfsmotivs in den Rotkäppchen-Variationen, einmal anhand des Kunstmärchens "Leben und Tod des kleinen Rothkäppchens" und des Volksmärchens "Rotkäppchen" von den Gebrüder Grimm, vor dem Hintergrund der Motivgeschichte untersucht werden. Zunächst soll im ersten Kapitel ein Überblick über die Motivgeschichte des Wolfs und die daraus resultierenden Bedeutungen des Tieres gegeben werden. Hierbei soll zum einen die Entstehung des schlechten Rufs des Wolfs anhand der Bibel-Exegese skizziert sowie ein Überblick über seine negativ eingefärbte Bedeutung in antiker Literatur oder Mythen gegeben werden. Dem entgegengesetzt sollen in einem weiteren Unterkapitel die geschlechtlich zugeordneten konnotierten Motiv-Bedeutungen des Wolfs in den Vordergrund gerückt werden. Ausgehend von der Sage der mythologischen Gründer Roms, Romulus und Remus, hat sich zum einen die Wölfin als Motiv der Mütterlichkeit in der Literaturgeschichte etabliert, wohingegen der männliche Wolf mit negativen Aspekten im Konflikt zwischen Mann und Frau vorkommt.Im Zentrum des darauffolgenden Teils steht die Untersuchung der Motivverwendung anhand der Rotkäppchen-Variationen von Ludwig Tieck sowie der Gebrüder Grimm. Hierbei soll die von den Autoren verwendete Rolle des Wolfs mit der motivgeschichtlichen Symbolik des Tieres abgeglichen werden und eine Einstufung des betrachteten Textes als Volks- oder Kunstmärchen stattfinden. Die diesem Textabschnitt zugrundeliegende Fragestellung, inwiefern die Verwendung des Motivs zwischen den Märchenkategorien variiert und wie die Autoren den Wolf in ihren Märchen verwenden, sollen die Ergebnisse der vorherigen Textabschnitte zusammenführen und die Arbeit zu einem Abschluss bringen.In nahezu allen Erzählgattungen der Literatur gehört der Wolf zu einer der am häufigsten verwendeten Tiermotive. Seine Verwendung sorgt für eine Anregung der Phantasie durch die Symbolik des Tieres und gilt im Märchen als Exponent des Bösen schlechthin. In den am weitesten verbreiteten Vorstellungen wird der Wolf überspitzt dargestellt. Sein trachten nach Beute, gepaart mit seiner Aggressivität, verzerren in der Literatur das reale Verhalten des Tieres, weshalb seine Verwendung oftmals in Form eines Antagonisten oder "dem Bösen" erfolgt.
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