Die Wahrheit, vielleicht
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Felipe ten Holt ist Verhörspezialist bei einem Geheimdienst. Mühelos bewegt er sich zwischen Sprachgrenzen und erkennt Zusammenhänge, die anderen Menschen verborgen bleiben. In den Antworten der Befragten sucht er nach Übereinstimmungen und Auffälligkeiten und entwickelt die Gabe, im Dickicht zwischen Worten und Gesten, Täuschung und Enthüllung die Wahrheit auszumachen. Er, der aus ihm vorenthaltenen Gründen früh seinen Vater verliert und dessen Mutter zu schwach ist, um sich gegen den Stiefvater durchzusetzen, entwickelt eine geradezu obsessive Suche nach der Wahrheit. Dies prägt sein ganzes Leben: Er lernt den Unterschied zwischen Erkenntnis und Geständnis, zwischen Schuld und Unschuld kennen. Und Felipe gehört zu den Besten, sein Ausbildner wählt ihn bald einmal für die besonders heiklen Fälle aus. Doch in einem schier aussichtslosen Verhör unterläuft Felipe ein fataler Fehler, was den sensiblen jungen Mann dazu zwingt, sich eine neue Aufgabe zu suchen.Nach diesem Rückschlag nimmt sich Felipe vor, die Kommunikation zwischen fremden Menschen nur herzustellen, aber nicht zu lenken. Als Dolmetscher für Menschen, die aus verschiedensten Gründen auf Hilfe angewiesen sind, zieht er sich auf die Rolle des Vermittlers zurück und hofft, so die Kontrolle und Orientierung zu behalten, die er einst verloren hatte. Doch bald beginnt er zu ahnen, dass diese Erwartung eine Illusion ist.Einzig die »Junge Frau«, deren Porträt im Kunsthaus Zürich Felipe immer wieder aufsucht, scheint zu verstehen, was in ihm vorgeht. Und so ist es nur logisch, dass ihn sein Weg in der größten Not zu ihr führt.
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