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Die Vojvodina in der Jugoslawischen Verfassungstheorie

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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Südosteuropa, Balkan, Note: 1.3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Politik, Gesellschaft und Kultur in Südosteuropa, Sprache: Deutsch, Abstract: Die heutige, wieder erlangte autonome Provinz des nördlichen Balkans umschließt die geografischen Landschaften der Batschka, des Banats sowie Teile Syrmiens. Gerade auch hinsichtlich ihrer Grenzen stellte es eine ungeahnte Problematik jugoslawischer Verfassungstheorie dar.Wohl nur Interessierten ist die Region der Vojvodina heute ein Begriff. Dabei stand sie vor allem in den Jahrzehnten nach dem Ersten Weltkrieg (und in den 80er Jahren) im Fokus südosteuropäischer, wenn nicht gar europäischer Außen- und Sicherheitspolitik. Dass die Vojvodina weitgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden scheint, verdankt sie wohl ironischerweise dem Umstand, nie Schauplatz offener Gewaltausbrüche und Militäraktionen gewesen zu sein. Sofern jene NATO- Angriffe des Jahres 1999 auf strategisch bedeutsame Ziele in der Vojvodina nicht unter diese Kategorie fallen sollen. Dagegen verging keine Woche, in der uns nicht neue Schreckensmeldungen über Kriegsverbrechen und Massaker aus dem Kosovo erreichten. Beide Regionen blicken zunächst auf eine durchaus vergleichbare Geschichte. Aufgrund einzigartiger Besiedlungsentwicklung und Nationalitätenpolitik genossen sie jeweils eine gesonderte Behandlung unter den Staaten des Balkans, die im Status einer autonomen Provinz mündete- dadurch aber nicht zuletzt auch zum Corpus Delicti (südost-)europäischer Interessen und Integrationspolitik wurde. Konfliktpotenzial, welches sich in den Unruhen im Kosovo 1981 erstmals offen zeigte, und in die serbische Offensive des Kosovo- Krieges 1998/ 1999 steuerte. Worin liegen demnach die Spezifika der Region Vojvodina? Welche Gründe und Ursachen lassen sich herausfinden, dass sie eben nicht wie das Kosovo wie wohl keine andere Region im Blickpunkt der europäischen Öffentlichkeit steht?Die Vojvodina erfuhr eine historisch zwar recht kurze, dafür aber wahrscheinlich umso intensivere wie wechselvolle Geschichte. Nach dem Zurückdrängen der Osmanen Ende des 17. Jahrhunderts erreichte die Region eine erste Besiedlungswelle im Auftrag der Habsburger Monarchie, um den von Kriegsjahren ausgezehrten Boden neu zu bevölkern. Neusiedlern wurden Privilegien wie religiöse Freizügigkeit und ökonomische Vorteile in Aussicht gestellt. Für Tausende Deutsche, besser bekannt als Donauschwaben, wurde die Region ebenso zur neuen Heimat wie für Serben, Kroaten und Magyaren. Die spätere, charakteristische kulturelle Heterogenität der Vojvodina lässt sich als Resultat jener Populationspolitik zurückführen.
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