Die vierte Singularität
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Die vierte Singularität - nenne man sie nun Technologische Formation (Hülsmann 1985), Technologische Singularität (Kurzweil 1998), Technologische Zivilisation (Löffler 2019), Risikogesellschaft (Beck 1986) oder, in geochronologischer Perspektive, Anthropozän, das Menschenzeitalter (Crutzen 2011, Ehlers 2008) - wie auch immer, sie hatte drei sozialhistorische Voraussetzungen: die Neolithische Revolution (Childe 1936), die Achsenzeit (Jaspers 1949, Alfred Weber 1950, Eisenstadt 1987), hier insbesondere das Griechische Mirakel (Pichot 1991, Buitron-Oliver 1992), sowie das Europäische Mirakel (Jones 1992). Ohne Kenntnis dieser drei Singularitäten ist es kaum möglich, Struktur und Funktion der vierten Singularität als in sich kohärentes Sozialphänomen soziologisch auf den Begriff zu bringen.
Die vorliegende Textsammlung versucht, den Ansprüchen sowohl einer Soziologie des Seins (Diagnostik), des Gewordenen (Epignostik) als auch einer des Werdens (Prognostik) Rechnung zu tragen, indem sie die einzelnen, durch Sperrklinken- bzw.
Wagenheber-Effekte ("Ratchet-Effekte") zeitlich voneinander abgetrennten und kulturell zugleich miteinander verschränkten Soziotope in ihrer Eigendynamik und in ihrer ratiomorphen Verflochtenheit darzustellen beabsichtigt. So etwa, wenn gezeigt werden kann, dass ein entwickelter Eigentumsbegriff (erste Singularität), vermittelt über das "Griechische Mirakel" (zweite Singularität), die soziogenetische Voraussetzung (Heinsohn 1984) einer systematisch betriebenen Warenwirtschaft darstellt (dritte Singularität), woraus sich dann in der vierten Singularität der aktuelle Grundwiderspruch ergibt zwischen den quantitativen Fiktionen einer profitgesteuerten Finanzökonomie, die keine Grenzen kennt und keine Moral, und den ualitativen Dimensionen einer Technologie, die an die Endlichkeit irdischer Naturressourcen rückgebunden bleibt.
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