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Im Jahr 1964 verfasst Marshall McLuhan mit »Understanding Media «eines der Gründungsdokumente der Medientheorie. Zum zehnjährigen Jubiläum des Buches setzt er gemeinsam mit seinem Sohn Eric zu einem aberwitzigen Projekt an: In der Form von Tetraden, schematischen Gebilden, die man mitunter als Gedichte bezeichnen könnte, wollen sie die Gesetze formulieren, nach denen sämtliche menschliche Innovation verläuft. Vierzehn Jahre dauert es, bis das Werk schließlich unter dem Titel »Laws of Media: The New Science« erscheint.
Die »Verlorenen Tetraden«, die nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegen, dokumentieren den verschlungenen Entstehungsprozess der »Laws of Media«. Zwei Jahre vor seinem Tod gibt Eric McLuhan hier die Typoskripte originalgetreu wieder und ermöglicht so einen bemerkenswerten Einblick in die Denk- und Arbeitsweise seines Vaters.
Von der Schraube bis zur Kreditkarte, von der Monarchie bis zur Genforschung eröffnen die »Tetraden« ein Sammelsurium der (Sozial)technologien, stets mit dem Anspruch, deren transformative Potentiale zu durchdringen. Ebenso wichtig wie die Gesetzmäßigkeiten der Innovation sind dabei die der Obsoleszenz. Warum schreiben Menschen im Zeitalter der Schreibmaschine noch mit der Hand? Und warum, fragen Marshall und Eric McLuhan bereits in den 1970er Jahren, fahren die Menschen noch Auto - eine Technologie, die doch bereits »seit geraumer Zeit obsolet« erscheint? Antworten, so hoffen sie, werden die Tetraden produzieren.
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