Die verhinderte Neuordnung 1945-1952
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»Das Geldchaos ist überwunden, die Wirtschaft hat sich weitgehend stabilisiert, aber die Lage der Arbeitnehmerschaft hat sich kaum geändert. Dafür gibt es nur eine Erklärung, nämlich die, dass die bestehende Wirtschafts- und Sozialordnung, sofern man überhaupt von Ordnung sprechen kann, in jedem Fall gegen die Interessen der arbeitenden Menschen ist.«
Die Bilanz von Hans Böckler auf dem Gründungskongress des DGB 1949 spiegelt die Enttäuschungen der organisierten Arbeitnehmerschaft wider. Nach dem Ende der Nazi-Herrschaft hatte man auf eine grundlegende Veränderung der alten Besitz- und Machtverhältnisse in der Industrie gesetzt. Gemeineigentum und wirtschaftliche Mitbestimmungsrechte für die Betriebsräte lauteten die zentralen Parolen. Übrig blieb davon nur die paritätische Mitbestimmung in der Montanindustrie. Der anhaltende Widerstand der alliierten Besatzungsmächte im Kalten Krieg, unterstützt von den wiedererstarkten restaurativen Kräften auf deutscher Seite, aber auch die mangelnde Bereitschaft der Gewerkschaftsführung, die Basis zu mobilisieren, verhinderten die Neuordnung.
Heute sind diese wichtigen Weichenstellungen im Prozess der Gründung der Bundesrepublik fast völlig in Vergessenheit geraten. Die Neuausgabe dieser Pionierarbeit von Eberhard Schmidt, die nach Erscheinen1970 mit über zwanzigtausend verkauften Exemplaren breit diskutiert wurde, ruft diese Entwicklung wieder in Erinnerung.
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