Die Verfallsformen der Polis und Demokratie in Platons "Politeia"
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Examensarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Jura - Sonstiges, Note: 16, Georg-August-Universität Göttingen (Institut für Rechtsgeschichte, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung - Abteilung für Rechts- und Sozialphilosophie), Veranstaltung: Seminar "Platon - der Staat", Sprache: Deutsch, Abstract: Im achten Buch von Platons "Politeia" entwirft seine Sokratesfigur eine Verfallsreihe von Staaten, die beim Idealstaat beginnt und in der Tyrannis endet. Doch hatte Platon tatsächlich die Intention, den Verlauf der Geschichte zu beschreiben oder gar vorherzusagen? Oder wollte er bloß Modelle von Staatsformen entwerfen, um eine normative Bewertung gerechter und ungerechter Ordnungen vorzunehmen?
Immerhin ist es Sokrates' erklärtes Ziel, das Glück des Gerechten und des Ungerechten zu vergleichen. Manche Interpreten gehen sogar davon aus, Platon habe lediglich die menschliche Psyche untersucht, der Staatsphilosophie habe er sich erst in seinen späteren Werken zugewandt. Die Verfallsreihe wäre dann eine Abhandlung über die gerechte Gesinnung des Einzelnen. Es gilt also dei Verfallsformen und ihre erzählerische Verbindung auf ihren Bedeutungsgehalt hin zu untersuchen.
Erst im Kontext der gesamten Reihe kann auch das Demokratiekapitel verstanden werden. Die Demokratie nahm in Platons Rangfolge den vorletzten Platz ein, was ihm in neuerer Zeit den Vorwurf einbrachte, ihr "Feind" zu sein. Individuelle Freiheit und politische Partizipation, die in der modernen Demokratie nicht mehr zur Disposition stehen, bedeuten für Platon Ungerechtigkeit. Dieses kritische Verhältnis zu demokratischen Werten wirft bis heute Fragen auf, die zu klären sein werden.
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