Die Vase und der Schemel
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In Gefäßen, so argumentiert dieses Buch, manifestiert sich vielfach ein Reflektieren über oder Experimentieren mit Raum, Materie und Körper. Sein konzeptueller Horizont ist die Frage nach dem Verhältnis von Ding, Bild und Ornament, von materieller Kultur und Ästhetik. Gefäße werden in ihrem oft kreativen Spiel zwischen Affordanz und gestaltendem Weltverständnis gesehen, wobei dies nicht mit den traditionellen Distinktionen von Kunst und Kunsthandwerk zu fassen ist. Die Argumentation vollzieht sich anhand dreier Fallstudien zu Gefäßen für Flüssigkeiten aus Metall und Ton: den Vaphiobechern (ca. 1450 v. Chr.), dem Vaso François (ca. 570-560 v. Chr.) und einer abbasidischen Vogelkanne (2. Hälfte des 8. Jh.). Diese Fallstudien werden durch Seitenblicke auf andere Gefäße sowie durch Lektüren von Simmel, Bloch und Heidegger ergänzt. Die Untersuchung von Gefäßen in Verschränkung ding- und bildgeschichtlicher Perspektiven führt zu Fragen nach materiellen und sozialen Praktiken, religiösen und politischen Ritualen, transkulturellen, transmateriellen und transmedialen Dynamiken sowie solchen der Musealisierung und Modi der Visualisierung dreidimensionaler Objekte in Zeichnung, Photographie oder digital: Herausforderungen an eine globale Kunstgeschichte im Dialog mit Archäologie und Anthropologie.
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