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Utopie verlangt einen Ausnahmezustand. Ist das Leben zu angenehm, benötigt es keinen utopischen Gegenentwurf. Als Sabine Pollak die Arbeit am vorliegenen Buch im März 2020 aufnahm, waren die Umstände der Entwicklung utopischer Stadtentwürfe denkbar günstig: Soziale Kontakte waren reduziert und öffentliche Räume seltsam geleert. Im Gegenzug implodierte das private Wohnen nahezu. Die abgeschlossene Situation lähmte den Körper und setzte zugleich ein gedankliches Abschweifen frei. Wenn man der Wohnung nicht entkommt, ist es auch ratsam, sich etwas zu suchen, was den Tag strukturiert. Zeichnen und Schreiben eignen sich dafür sehr gut. So entstand an einem der ersten Tage des Lockdowns die erste Zeichnung einer utopischen Stadt, begleitet von einer kurzen Geschichte dazu, in Anlehnung an die Unsichtbaren Städte von Italo Calvino.Anfangs kamen täglich neue hinzu, später wurden die Intervalle länger. Jede Stadt und das Leben und Wohnen darin folgen ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten und Ritualen. Nach eineinhalb Jahren liegen nun achtzig Stadtutopien vor - ein visionärer Strauß voller Möglichkeiten, wie künftiges Wohnen und Leben sein könnten.
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