Die Türkei auf dem Weg in die Europäische Union
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Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1, 7, Hochschule Bochum, 118 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung
Seit Jahrhunderten ist der Traum eines jeden Menschen ein friedliches Zusammen-leben miteinander. Um den Frieden in Europa zu sichern, gründete der österrei- chische Graf Richard Coudenhove-Kalergi im Jahre 1923 die Paneuropa-Union. Der französische Außenminister und Friedensnobelpreisträger Aristide Briand überarbei-tete den Plan des Grafen und entwarf 1930 einen Plan für eine Europäische Födera-tion. Diese Pläne scheiterten vor allem am Faschismus in Italien und dem National-sozialismus in Deutschland. Erst nach dem zweiten Weltkrieg nahm die Integration Gestalt an . Die vorrangigen Ziele einer Vereinigung sollten wirtschaftlich, politisch und militärisch sein. Am 16. April 1948 wurde die OEEC in Paris von 18 europäi-schen Staaten gegründet um ein gemeinsames Konzept zum wirtschaftlichen Wie-deraufbau und zur Zusammenarbeit zu erarbeiten und umzusetzen. Primäres Ziel war es, die europäischen Länder in den Entscheidungsprozess über die Verwendung der Gelder aus dem European Recovery Program, dem sog. "Marshall-Plan", einzu-binden. Im Jahre 1961 wurde aus der OEEC die OECD. Die Türkei war Grün-dungsmitglied dieses neuen Zusammenschlusses. In der OECD waren auch außereu-ropäische Staaten (USA, Japan usw.) beteiligt . Die Gründung des Europarates in London am 05. Mai 1949 war von politischer Bedeutung. Bereits am 19. September 1946 hatte sich der britische Oppositionsführer Winston Churchill für eine Art "Vereinigte Staaten von Europa" ausgesprochen. Im Europarat werden zwischen-staatliche, völkerrechtlich verbindliche Abkommen abgeschlossen. Das Ziel hierbei ist, das gemeinsame Erbe zu bewahren und wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt zu fördern . Die Türkei ist zwar kein Mitgründer, trat aber noch im selben Jahr dem Europarat bei. Die Entwicklung der Verteidigungspolitik nahm einen übereuropäi-schen Verlauf. Der Großteil der westeuropäischen Staaten, USA und Kanada grün-deten im Jahre 1949 die NATO. Die Türkei ist seit dem 18. Februar 1952 in dieser Organisation. Hinter den USA stellt die Türkei, an Anzahl der Soldaten gemessen, die zweitgrößte Macht dar. Wäre die Türkei in so einer geographischen Lage nicht ein großer Rückhalt für den Frieden? Sollte so ein strategisch wichtiger Staat auch nicht der EU angehören? Eine reine Europäische Verteidigungspolitik (EVP) wurde zwar am 23. Oktober 1954 von sieben Staaten gegründet, aber dies blieb neben der NATO weitgehend ohne Bedeutung .
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