Die Todesthematik im lyrischen Werk von Olga Orozco - eine intertextuelle Studie
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Die Aufgabe im ersten Teil meiner Studie wird sein, die Darstellung der Todesthematik als Hinwendung an einen geliebten Verstorbenen zu analysieren und exemplarisch herauszuarbeiten, welche textgestalterischen Mittel die Widmungsgedichte der Totenklage bestimmen. Diese sollen zunächst an einem einzelnen Gedicht, »Crónica entre dos ríos« aus der Sammlung Mutaciones de la realidad, aufgezeigt werden. Im zweiten Teil untersuche ich die Funktion der Intertextualität in Verbindung mit dem Todesthema als einheitlichem Kompositionsprinzip einer ganzen Gedichtsammlung, dem 1952 erschienen Gedichtband Las Muertes. Die Systematisierung der darin enthaltenen Textelemente nach ihrer kulturellen Provenienz und die vergleichende Analyse einiger ausgewählter Gedichte sollen Einsichten in Olga Orozcos Gestaltungsprozess ermöglichen. Als dritten Schwerpunkt wähle ich Cantos a Berenice, da ich diesen Gedichtband in Bezug auf meine Fragestellung für besonders interessant halte. Es handelt sich dabei um eine Sammlung, die von der Kritik praktisch unbeachtet blieb, sei es, daß sie als spielerische Variation der schon in Las Muertes bearbeiteten Todesthematik betrachtet wurde, sei es, daß ein bestimmtes Publikum zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, während des "Prozesses" ein Jahr nach dem Militärputsch von 1976, sich nicht äußern wollte oder konnte oder dieser Thematik überdrüssig war, oder sei es schließlich, daß sich die Dichterin darin in einem literarischen Grenzbereich bewegt, der, oberflächlich besehen, den anspruchsloseren Gattungen von Tierfabeln - die Gesänge sind einer Katze mit dem Namen Berenice gewidmet - oder fantastischer Kinderliteratur zuzurechnen wäre.
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