Die technische Elektrolyse der Nichtmetalle
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Wenige Industriezweige haben in relativ kurzer Zeit eine solche Ausdehnung, aber auch eine solche Umstellung erfahren wie die im vorliegenden Bande behandelten, typisch elektrochemischen Verfahren der Elektrolyse von Nichtmetallen in wasseriger Lasung. Bei dieser werden zwar, wie bei der elektrolytischen Metall abscheidung, Elemente zunachst in ihrer atomaren Form in Freiheit gesetzt, sie ordnen sich aber nicht gleich in Gitterstrukturen ein, sondern reagieren weiter, zunachst unter Bildung einfacher oder zusammengesetzter Molekiile, je nachdem, ob sie nur miteinander oder mit Bestandteilen del' Lasung zu Molekeln zusammentreten. Dieser ProzeB nimmt eine gewisse, freilich selten meBbare Zeit in Anspruch, wahrend welcher die Elemente als Atome in statu nascendi vorliegen, in dem sie besonders reaktionsfahig sind. Davon Nutzen zu ziehen, um z. B. zu Stoffen zu gelangen, welche auf anderem Wege schwer oder gar nicht gewonnen werden kannen, hat sich bisher allerdings nur in ganz vereinzelten Fallen verwirk lichen lassen. Die seinerzeitigen Bemiihungen (z. B. der groBen deutschen Farbenfabriken), durch Heranziehung einer Elektrolyse, bei welcher das betl'effende Element in statu nascendi auf tritt, Reduktionen, Oxydationen oder Halogenierungen organisch-chemi scher Karper auf vorteilhaftere Weise auszufiihren, haben durch wegs enttauscht. Sehr groBe Bedeutung hat die Elektrolyse der Nichtmetalle bisher bloB auf anorganisch-chemischem Gebiete erlangt. Nichts destoweniger hat die organisch-chemische Industrie davon den graBten Nutzen gehabt, weil ihr, besonders im OhIor, ein auBerst wichtigel' Ausgangsstoff zuganglich gemacht worden ist, welcher eben nur auf elektrolytischem Wege wohlfeil genug in groBen Mengen und in reinem Zustande isoliert wird.
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