Die Stunde des Nachtwinds
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Zwischen der Diagnose unheilbarer Leberkrebs und Günters Tod liegen dreieinhalb Wochen. Doch nicht nur von dieser Zeit des Bangens und Hoffens erzählt Brigitte Haertel, sie erzählt von ihrer ersten Begegnung auf der Treppe eines Düsseldorfer Mietshauses, von den acht gemeinsamen Jahren ihres späten Glücks, von seinem Fehlen, an das das Leben sich nach wie vor so gar nicht gewöhnen mag.
Sie ist 60, er ist 73, als sie einander treffen, sich vorsichtig kennenlernen und zueinanderfinden zu einem unverhofften Glück der reifen Jahre, gestandene Persönlichkeiten mit Geschichte und Profil, mit Ecken und Kanten, doch offen für eine junge Liebe, die den Horizont des Lebens weit und hell werden lässt, bis durch Krankheit und Tod dieser lichte Horizont sich jäh in eine schwarze Wand verwandelt. Während Brigitte sich bis zum Schluss wehrt, scheint Günter es schon länger gespürt zu haben, sie wird sich später erinnern, dass er Monate vor der Diagnose begonnen hat, aufzuräumen und Dinge zu ordnen.
Brigitte Haertel hat ihre Tagebücher befragt, was geschehen ist. Was sie gefunden hat, was sie hier reflektiert und romanartig neu arrangiert, erzählt von großen und kleinen Momenten, in denen sich Leben in Fülle ereignet, es erzählt davon, wie ein Mensch für einen anderen Menschen zur Welt werden kann. Ihr Buch gibt aus verwundbarer Nähe Auskunft über den Schmerz von Krankheit, Tod und Trauer wie über das Wunder des Lebens und der Liebe - Erfahrungen, die den Menschen gemeinsam sind und dennoch jeden einzelnen mit ganzer Wucht treffen, einzigartig und immer als ein erstes Mal. Sehr persönlich und literarisch versiert erzählt Brigitte Haertel ihre bewegende Geschichte vom Finden und Verlieren und von einer Zeit, die nicht mehr ist und die dennoch für immer bleibt.
Erscheint im Februar