Die Stunde der wahren Empfindung
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Obwohl er alles Altbekannte mit Ekel und Überdruß abgetan hat und sich keine Zukunft mehr vorstellen kann, nimmt Gregor Keuschnig, Pressereferent der österreichischen Botschaft in Paris, angesichts der unabsehbar drohenden Vereinzelung seine gewohnten Kontakte auf. Er sieht mit Erleichterung und Bedauern zu, wie seine Frau abreist, und ist berührt von dem Satz, den sie ihm auf einem Zettel hinterläßt: »Erwarte nicht von mir, daß ich dir den Sinn deines Lebens liefere.« Keuschnig begreift, daß es auch für sein Leben kein intaktes System mehr geben würde. In der »Stunde der wahren Empfindung« erkennt Keuschnig sich auf neue und befreite Weise identisch mit sich selbst, fähig zu authentischen Erfahrungen. Nachdem sein Kind von einem Spielplatz entführt worden ist und er in seinem Schrecken und seiner Ohnmacht beschließt, nicht mehr weiterzuleben, erlebt er plötzlich, wie seine »lange Gleichgültigkeit'« abgelöst wird von einer »süßen Teilnahme«.
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