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Die sprachliche Dimension des Politischen

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Der Zusammenhang von Rhetorik und Glaubwürdigkeit wurde in der Politikwissenschaft bislang wenig beachtet. Auch als singuläre Themen erhielten sie beide von der Politikwissenschaft nur mäßige Aufmerksamkeit. Zugleich ist festzustellen, daß sich andere Disziplinen seit längerem erfolgreich dieser Themen annehmen: Für die Rhetorik gilt dies insbesondere in der Philosophie, für die Glaubwürdigkeit vor allem in der Kommunikationswissenschaft (die nur allzu gerne ihre Vorläufer in der antiken Rhetorik verschweigt). Schafft man eine Verbindung zwischen diesen beiden Phänomenen und dem eigentlichen Gegenstand der Disziplin, der Politik, so resultieren daraus vielversprechende und schillernde Konnexe: Zum einen "Rhetorik und Politik", zum anderen "Glaubwürdigkeit und Politik". Mögen diese Beziehungen auch ein Schmunzeln hervorrufen oder gar die spontane Assoziation, daß sie nichts miteinander zu tun hätten, so belegt dies nur die Problematik, die sich dahinter verbirgt. Aus diesen Beobachtungen präsentiert sich der Gedankengang dieses Bandes dergestalt: Von der Rhetorik ist seit Aristoteles bekannt, daß sie das Vermögen sei, an jedwedem Gegenstand das möglicherweise Glaubenerweckende zu erkennen. Damit ist die Rhetorik zuvorderst ein Weg, das Glaubwürdige zu erkennen, und erst an zweiter Stelle eine Technik, das Glaubwürdige so zu benennen, daß andere davon überzeugt werden. Um dieses Vermögen des Rhetorischen für Politik zur Geltung zu bringen, ist es nötig, zuvor die sprachliche Konstitution der politischen Welt aufzuweisen. Erst dann kann gezeigt werden, welche Rolle die Rhetorik als Lehre der Glaubwürdigkeit darin spielt. Denn bestünde die politische Wirklichkeit aus stummer Gewalt, erübrigte sich die "eigentliche Rhetorik" weitgehend. In einem weiteren Schritt werden die Möglichkeiten der Rhetorik und die Erfordernisse der Glaubwürdigkeit zusammengeführt. Dabei lautet die Frage: Wie kann sich der Kommunikator der Rhetorik behelfen, um Glaubwürdigkeit zu generieren, oder genauer: Welche Möglichkeiten hat der öffentlich Sprechende, um den Eindruck von Glaubwürdigkeit zu fördern? Konkrete Aktualität erfährt die zeitlos gültige Thematik des Bandes durch Phänomene der zunehmenden Personalisierung und Mediatisierung der Politik, weiterhin durch die Diskurse um Parteien- und Politikverdrossenheit und um politische Skandalforschung. Daß Glaubwürdigkeit als Sekundärkriterium auch aufgrund ihrer ethisch-sittlichen Dimension an Bedeutung gewinnen wird und sie selbst schließlich zum handlungsleitenden Argument wird (etwa bei der Legitimierung von militärischem Handeln), sind weitere gedankliche Schwerpunkte.
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen

Preis

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