Die Seele ist ein Tänzer
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Der indische Mystiker Osho begründete in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Neo-Sannyas-Bewegung. Der schillernde Charismatiker fasziniert noch heute mit seinem Leben und Wirken die Menschen. Er wurde 1931 in Kuchwada als Chandra Mohan Jain geboren. Er studierte Philosophie und wurde 1960 Professor an der Universität Jabalpur. Schon bald reiste er als Vortragsredner durch das Land und betonte dabei die Bedeutung individueller Qualitäten, wie etwa Kreativität und Einfühlsamkeit, und Bedürfnisse, wie etwa Sexualität. Damit schlug er den Bogen von den antiken Lehren des Hinduismus zu zeitgenössischen westlichen Strömungen und erzielte damit schon bald enorme mediale Aufmerksamkeit. Seit Anfang der 1970er-Jahre nannte er sich Bhagwan (Gesegneter) und entwickelte sich zum spirituellen Anführer einer schnell wachsenden Bewegung, die im indischen Pune seit etwa Mitte der 70er-Jahre einen reich besuchten Aschram unterhielt. Aufgrund eines Konfliktes mit dem indischen Staat musste die Bewegung in die USA übersiedeln, doch interne Skandale und sogar Verbrechen führten schon bald zur Rückkehr nach Pune. Dort verschlechterte sich der ohnehin labile Gesundheitszustand Bhagwans, der Anfang 1991 mit nur 58 Jahren verstarb.
Die faszinierende Geschichte dieser einflussreichen spirituellen Bewegung wurde vielfach verfilmt und auch in Büchern besprochen. Kaum Beachtung fand bisher jedoch die Wirkung der "Bhagwan-Bewegung" in Deutschland. Auch hier gab es über 30.000 bekennende Anhänger und die Bewegung mobilisierte Medien und besorgte Eltern in gleichem Maße. Einige ihrer Zentren bestehen noch heute und vieles, was in den 1980ern noch als "exotisch" und "verrucht" galt, hat heute selbst den Anstrich des Alternativen verloren und ist schlichtweg Normalität geworden.
Martin Papenheim spürt dieser aufregenden Zeit in einem reich bebilderten großformatigen Band nach. Gründlich recherchiert und gut lesbar, findet man sich bei der Lektüre in eine andere Zeit und Welt zurückversetzt.
Erscheint im Dezember