Die Rügeobliegenheit des ADHGB
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Die Rügeobliegenheit des ADHGB fand bei jedem Rechtsgeschäft Anwendung, welches einseitig ein Handelsgeschäft war. Auch ein Nichtkaufmann musste die Rügeobliegenheit wahren, um die Genehmigungsfiktion zu umgehen. Das ADHGB von 1861 galt nahezu in
allen Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes sowie in nicht zum Deutschen Bund gehörenden Gebieten des Kaisertums Österreich und der Preußischen Monarchie, stand Pate für das
ungarische Handelsgesetz von 1875 und prägte ausländische Handelsgesetze. Der Anwendungsbereich der Rügeobliegenheit des ADHGB führte zur Entstehung eines mitteleuropäischen Obligationenrechts, indem die Rügeobliegenheit von den
Nachfolgestaaten Österreich-Ungarns nach Verlassen des ADHGB-Rechtsraumes überwiegend auch in allgemeine Zivilrechtskodifikationen aufgenommen wurde.
Demgegenüber hat der deutsche Gesetzgeber die Rügeobliegenheit auf den beiderseitigen Handelskauf beschränkt.
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