Die Reichsschrifttumskammer
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Im Dritten Reich wurde Kultur als Staatsaufgabe verstanden. Die NS-Kulturpolitik war geprägt von dem Willen, den Kunstbetrieb den eigenen Zielen zu unterwerfen. Verwaltungstechnisch geschah dies mit der Einrichtung einer berufsständisch organisierten Reichskulturkammer, unter deren Dach der Literaturbetrieb in einer Reichsschrifttumskammer zusammengefasst war. Mithilfe einer Reihe von Zwangsmaßnahmen gelang es den Machthabern darin, gezielt Einfluss auch auf den deutschen Buchmarkt zu nehmen. Im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung stehen Aufbau und Organisationsentwicklung der Reichsschrifttumskammer sowie ihre Aufgaben und Tätigkeitsfelder. Es wird gezeigt, wie die Institution auf den Literaturmarkt einwirkte und welche praktischen Auswirkungen sich daraus ergaben. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem deutschen Buchhandel, dessen Interaktion mit der Reichsschrifttumskammer besonders unter die Lupe genommen wird. Diese Institutionengeschichte einer in der Forschung bisher nicht gebührend berücksichtigten Kulturlenkungsorganisation versteht sich als Grundlage für weitere, tiefergehende Beschäftigung mit der institutionalisierten Schrifttumspolitik des Dritten Reiches.
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