Die regionale Spezialität "Altenburger Milbenkäse"
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Inhaltsangabe:Einleitung:
¿Es mag erwähnt werden, dass ein Ziegenzucht-Verein im Jahre 1908 [¿] Milbenkäse auf eine Ausstellung schickte und geglaubt hat, sich einen Preis damit zu verdienen, da die Käse an ihrem Herstellungsort sehr beliebt und gesucht waren. Die Preisrichter, die aus einer anderen Region stammten, hatten dafür wenig Verständnis und erklärten den Käse sogar für gesundheitsschädlich, während sie in ihrer Heimat als außerordentlich wohlgelungen und appetitanregend gelobt werden.¿, führte die Molkereizeitung Hildesheim im Jahr 1928 aus. Sechsundneunzig Jahre später wurde ein Milbenkäse erneut ¿Preisrichtern¿ zugeführt, indem eine Teilnahme an einem internationalen Qualitätswettbewerb im Jahr 2004 erfolgt ist. Dem Zitatinhalt ähnlich werden auch gegenwärtig aus verschiedenen Gründen Milbenkäse von Behörden der Lebensmittelüberwachung beanstandet.
Zu Unkenntnis, damit verbundenen Unannehmlichleiten und der Marktentwicklung führte die Molkereizeitung weiter aus: ¿Leider verschwinden [¿] die Milbenkäse immer mehr vom Markt. Die Hersteller erhalten für die damit verbundene mühsame Arbeit und für die pflegliche Behandlung der Käse bis zum richtigen Verkauf keine genügende Entschädigung und fürchten [¿] Unannehmlichkeiten von den Nichtfachleuten, die mit den Landesgebräuchen und Speisen nicht vertraut sind.¿. Im Jahr 2004 hat sich die Situation, wie sie bereits vor ca. 90 Jahren beschrieben worden ist, nicht grundlegend geändert. Augenscheinlich spielt der ¿Altenburger Milbenkäse¿ nur in seiner Herkunftsregion eine wichtige Rolle in der Esskultur.
Als regionale Spezialität ist der ¿Altenburger Milbenkäse¿ eng mit der Traditionspflege verbunden und stark von der Umstrukturierung der ländlichen Gebiete betroffen.
In der Heimat des Käses ist er in Anbetracht seiner Seltenheit immer noch sehr beliebt. Er wird von einem kleinen Kennerkreis geachtet, der den ¿Altenburger Milbenkäse¿ teilweise selbst produziert. Weiterhin handelt es sich bei ihm um ein regionales Konsumgut, welches seit Jahrhunderten einen Anteil an der regionalen Identität trägt. Im Zuge struktureller Veränderungen in den Bereichen Landwirtschaft, Familie und dem damit eng verbundenem Traditionsbewusstsein ist das allgemeine Interesse an diesem Lebensmittel rückläufig. Bezüglich eines Lebensmittels kann trotz verminderter Traditionspflege eine Identifikation mit einer spezifischen Region, der Heimat und einem kulturellen Milieu stattfinden.
In der neueren Literatur finden [...]
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