Die politischen Reisen des Friedrich III. Leitmotive, Itinerar und Wirksamkeit der Reisepraxis eines spätmittelalterlichen Kaisers
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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1, 0, Ruhr-Universität Bochum (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht die politische Wirksamkeit Friedrichs III. und die Praxis seiner Reiseherrschaft anhand von vier seiner dokumentierten, politisch motivierten Reisen, die jeweils in unterschiedlichen Lebensphasen seiner langen Regierungszeit stattfanden. Dadurch soll das hartnäckige Negativbild Friedrichs relativiert werden. Auf die Aufschlüsselung des historischen Kontextes wird nur am Rande und nur in Korrelation mit Friedrichs Handlungen eingegangen. Es folgt zunächst die Klärung der Frage nach den Leitmotiven Friedrichs - welche freilich mit den Gegebenheiten seiner individuellen Biographie in Kohärenz stehen - die ihn während seiner gesamten Regierungszeit begleiteten. Daran anschließend, werden die vier erwählten Reisen in chronologischer Reihenfolge vorgestellt, wobei die zeitlichen Lücken durch grobe Ergänzungen der wichtigsten Ereignisse geschlossen werden. Abschließend erfolgt ein analytischer und bewertender Blick auf das Gesamtitinerar Friedrichs, welcher die Ansätze und Meinungen der aktuellen Forschung miteinbezieht.Mit Blick in das Reiseitinerar Friedrichs wird deutlich, dass er seine längste Wegstrecke im Jahr 1442 zu seiner Krönungsreise nach Aachen und zurück zurücklegte, während in den Jahren 1454, 1463-1465, 1479, 1481, 1482 sowie 1490-1493 überhaupt kein Ortswechsel seinerseits stattfand. Fakt ist, dass die Bewältigung des Raumes auch im Spätmittelalter noch ein fundamentales Problem jeglicher weltlicher Herrschaftsträger war. Deutschland konnte (vor der Erfindung des Postwesens) nicht schneller als in einem Monat durchquert werden und rascher konnten in der Regel daher auch keine Nachrichten verteilt werden. Grundlage dieses problematischen Zustandes ist die extrem ungleiche geografische Verteilung der Adressaten von königlichen Dokumenten, welche ohnehin nur mit größter Mühe durch die ersten Verzeichnisse aller Reichsglieder erfasst werden konnten, sowie das Fehlen von übersichtlichen kartografisch-geografischen Materialien zur Orientierung im Raum.
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