Die Poggenpuhls
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Seit dem ruhmreichen Schlachtentod des Majors wohnt die Witwe Albertine Pogge von Poggenpuhl mit ihren drei Töchtern in einer respektablen Berliner Gegend, aber in ärmlichen Verhältnissen. Doch der berühmte Name verpflichtet, auch wenn der Mangel inzwischen überall durchscheint und die Interessen der Jugend notgedrungen ganz andere sind. Die Zeit der Heldentaten liegt zurück, selbst das Ölbild eines kämpfenden Ahnen hält nicht mehr an der Wand, dafür jagen Töchter und Söhne den trügerischen Bildern von Glück und Liebe, Wohlstand und Sicherheit nach. Leo, der jüngste Sproß und Tunichtgut der Familie, schmiedet zwar Schlachtpläne, doch die beziehen sich auf Abendunterhaltungen und schmackhaftes Essen. Sein Schwadronieren über Gott und die Welt, vor allem aber über die Pfade zum Goldenen Kalb ist von umwerfender Komik. Sie alle spielen ihre Rolle, und jeder meint das Heft noch in der Hand zu haben.
Vorzügliche Textdarbietung und umfassender Kommentar sind die Charakteristika auch dieses Bandes der Großen Brandenburger Ausgabe, für den Gabriele Radecke bisher unbekanntes Archivmaterial nutzen konnte.
"An den >Poggenpuhls< habe ich, über Erwarten, viel Freude. Daß man dies Nichts, das es ist, um seiner Form willen so liebenswürdig anerkennt, erfüllt mich mit großen Hoffnungen, nicht für mich, aber für unsre literarische Zukunft."
Fontane an Georg Friedlaender, 4. Januar 1897
Herausgegeben von Gabriele Radecke
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