Die Pilgerfahrt des Enmanuel Jhesus
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1999: Ein norwegischer Bischof reist in die junge Republik Osttimor, um den Verbleib des javanesischen Architekten Alor aufzuklären. Dieser verschwand spurlos in den Unruhen des Unabhängigkeitskrieges.
Pedro Rosa Mendes umreißt 500 Jahre Unterwerfung und Widerstand, die sich in zwanzig turbulenten Geschichtsjahren Osttimors manifestieren. Denn nachdem sich die ehemalige Kolonialmacht Portugal 1974 zurückzog, standen sich das indonesische Militär, pro-indonesische Milizen und Unabhängigkeitskämpfer gegenüber. Ihrem unerbittlichen Krieg fielen große Teile der zivilen Bevölkerung zum Opfer.
Die Suche nach Alor ist auch eine Suche nach Identität, Gedächtnis und Zugehörigkeit. Fehlt "nur" der junge Architekt - oder seine Nation samt ihrer Vergangenheit, ihrer Zukunft? Wer sich an Alor erinnert, manipuliert die Vergangenheit, um die Zukunft zu lenken: Völkermörder und Freiheitskämpfer, Priester und Heiler, Ahnengeister und sündige Liebhaber, Kollaborateure und Abtrünnige - sie alle kommen zu Wort.
Polyphon, moralisch herausfordernd, historisch dicht, verstörend und trotz allem poetisch: "Die Pilgerfahrt des Enmanuel Jhesus" ist eine inspirierende Reise, auf die man gehen, von der man lesen sollte.
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