Die Philosophie des Als Ob
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VORWORT DES HERAUSGEBERSVaihingers "Philosophie des Als Ob" entstand in den Jahren 1876-78. Über die Gründe, welche den Verfasser veranlaßten, das Werk erst im Jahre 1911 erscheinen zulassen, berichtet er selbst Ausführliches im Vorwort zur großen Ausgabe und in seiner Selbstbiographie (enthalten in "Die Philosophie der Gegenwart", Band. II, Leipzig 1921). Auch über die schicksalsvolle Entstehungsgeschichte des Werkes ist dort nachzulesen.Die Probleme, mit denen Vaihingers berühmtes Werk sich auseinandersetzt, so fruchtbar seine Lösungen sich in allen Spezialwissenschaften erwiesen haben, sind keine bloße Angelegenheit der Fachwissenschaften. Es sind Menschheitsprobleme von allgemeiner Bedeutung. Das Buch wurde für alle denkenden Menschen geschrieben, es rührt mit Frische und radikalem Wagemut an die höchsten und wichtigsten Fragen des menschlichen Denkens, Glaubens und Erkennens, und sein Inhalt appelliert an jedermann, sofern er nur in der Welt, im Leben, in Religion, in Sittlichkeit, in Ästhetik überhaupt Probleme sieht, sofern er nur die Abgründe zu sehen nicht zu stumpf ist, zu denen alles Denken führt.Das unverkürzte Original enthält nun eine Anzahl von Partien, die zwar für den Spezialforscher die Tragweite des Gedankens in das glänzendste Licht rücken, für den Laien aber mehr oder weniger bedeutungslos sind, die die Lektüre und das klare Verständnis deshalb hemmen, weil sie die große Linienführung, gewissermaßen als fachwissenschaftliches und historisches Beiwerk, unterbrechen.Die hier vorliegende Ausgabe hat diese Partien ausgeschaltet, hat den Text, der schon an sich packend und leichtverständlich ist, vereinfacht, damit die großen Linien schärfer heraustreten. So ist das Werk einem größeren Leserkreis stofflich und ökonomisch zugänglicher geworden. Der Aufbau ist unverändert geblieben. Es fehlen in dieser Ausgabe nur eine Anzahl historisch-literarischer Ergänzungen, Einschaltungen, Fußnoten, dazu eine Reihe von Kapiteln und Kapitelteilen, die sich mit fernerliegenden fachwissenschaftlichen Details beschäftigen. Und zwar hat sich der Herausgeber im großen und ganzen an die Anweisungen gehalten, die der Verfasser selbst für eine schon seit längerer Zeit geplante populäre Kürzung vorbereitet hatte.Leipzig, 25. Sept. 1922.Dr. Raymund Schmidt.
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