Die Pali-Handschriften des Klosters Lai Hin bei Lampang in Nord-Thailand
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Gedruckte Ausgaben der Schriften des in Ceylon und Südostasien lebendigen Theravada-Buddhismus entstehen in der Regel auf der Grundlage sehr junger Handschriften auf Palmblättern aus dem 19., seltener aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die in der mittelindischen Sprache Pali verfasst sind. Allein im Norden Thailands reicht die Handschriftentradition jedoch sehr viel weiter zurück und beginnt bereits im ausgehenden 15. Jahr-hundert.
Die wichtigsten nordthailändischen Pali-Handschriften wurden in von der Deutschen For-schungsgemeinschaft und dem Auswärtigen Amt geförderten Projekten auf Mikrofilmen festgehalten. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Handschriften des kleinen Klosters Lai Hin bei Lampang im Süden von Chiang Mai, die Oskar von Hinüber in seinem neuesten Band erstmals der Forschung zugänglich macht. Nach einer umfassenden Einleitung zum kulturellen Umfeld, in dem die Handschriften entstanden sind, werden die gut 150 besonders alten Handschriften ausführlich anhand der Mikrofilmsammlung beschrieben. Die Über-setzung ihrer Kolophone aus dem Nordthai bietet zudem wertvolle Hinweise auf Klöster und Mönche sowie auf die historische Geographie und teilt manche Einzelheit nicht nur zur Kultur-, sondern sogar zur Wirtschaftsgeschichte mit.
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