Die page blanche in der Literatur und bildenden Kunst der Moderne
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Seit Ende des 19. Jahrhunderts fällt der Blick der Schreibenden auf das Mediale, das zwischen ihnen und ihrer Welt liegt. Die page blanche ist Teil einer Materie, welche die tradierten Poetiken aushebelt. Um anfangen zu können, müssen sich die Schreibenden der Medialität ihres Tuns stellen. Mallarmé tut dies auf exemplarische Weise. Wenn die weiße Seite seither zum Inventar moderner Poetiken zählt, ist ihre Bedeutung gleichwohl nicht festgeschrieben.
Die vorliegende Arbeit erforscht die page blanche in verschiedenen Sprachspielen über das Anfangen, die sowohl in der Literatur (Melville, Huysmans, Claudel, Marinetti, Reverdy, Breton, Valéry) als auch in der Architektur (Le Corbusier), der Malerei (Picasso) und der Psychoanalyse (Freud) stattfinden und die weiße Seite unterschiedlich semantisieren. Sie alle erfolgen innerhalb eines von Mallarmé ausgemessenen Sprachspektrums, indem sie entweder gegen das Mediale anschreiben oder das Sinnpotential autarker Formen erkunden. Da sich die Form aber ebenso wenig in absoluten Sinn auflösen lässt wie der Sinn in absolute Form, ist diesen Text- und Weltentwürfen ein spezifisch modernes Scheitern eingeschrieben.
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