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Die Ordnung der Rituale

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Seit die >Neue Unübersichtlichkeit< und - mit ihr zusammengehend - >eine forsch akzeptierte Ratlosigkeit< zu Kennzeichen unserer Zeit erklärt wurden, hat man sich daran gewöhnt, der Gegenwartsgesellschaft Orientierungslosigkeit und Handlungsunsicherheit zu attestieren sowie den Verlust sozialer Ordnung festzustellen und zu beklagen. Geschichtlich neu sind solche Klagen nicht. Sie treten erheblich häufiger auf als die Zeiten, in denen der Verlust an Ordnung tatsächlich Oberhand gewonnen hat. So stellt sich die Frage nach jenen eher unauffälligen Ordnungsfaktoren und Formen, die trotz der >Individualisierung von Lebenslagen< und der Ratlosigkeit angesichts einer überhandnehmenden >Komplexität< moderner Gesellschaften daran beteiligt sind, eben jene Gesellschaften zusammenzuhalten. Der Autor beschreibt und analysiert anhand von Fallstudien symbolische Formen, Muster und Typen der (Selbst-)Inszenierung von Individuen und Gruppen. Dabei wird deutlich, daß jede Deutung sozialen Handelns dann zu kurz greift, wenn sie auf eine Analyse der (symbolischen) Formen verzichtet, in die Akteure ihr Handeln einkleiden: Nur zu oft prägen die Formen auf heimliche oder unheimliche Weise einen >Inhalt<, der den Handelnden selbst verborgen bleibt. In der Beschreibung und materialen Analyse konkreter Phänomene veranschaulicht der Autor nun, was er theoretisch in dem Band »Auslegung des Alltags - Der Alltag der Auslegung« (stw 785) als Methodologie und Methode historisch-rekonstruktiver, sozialwissenschaftlicher Hermeneutik charakterisiert hatte.
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