Die offene Frage der Mündigkeit
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Das moderne Bildungsdenken hat mit Bildung die Vorstellung eines freien Verhältnisses zu den natürlichen und gesellschaftlichen Bedingungen verbunden.
Ein Bezugspunkt für diese Vorstellung ist das mündige Subjekt, das sowohl der sozialen Ordnung als auch sich selbst gegenüber zu kritischer Distanzierung fähig ist. Bildung steht somit in einer konstitutiven Beziehung zum Politischen, die weder in Bildungspolitik noch in politischer Bildung aufgeht. Wie aber diese Beziehung zu denken ist, wenn Mündigkeit nicht als gegebenes Vermögen oder erreichbares Resultat unterstellt, sondern als Problemstellung begriffen wird, diskutiert der Autor anhand aktueller Denkfiguren von Bildung, Subjektivierung und Politischem. Deutlich wird der Einsatzpunkt einer kritischen Bildungsphilosophie, die sich weder mit funktionalen Entleerungen noch mit normativen Vereindeutigungen von Bildung beruhigt, sondern die Frage nach Mündigkeit offen zu halten sucht.
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