Die NS-Rassenideologie als Grundlage zum Ausschluss jüdischer Sportler. "Mens sana in corpore sano"
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Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1, 0, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut für Sportwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser wissenschaftlichen Hausarbeit soll die NS-Rassenideologie im Hinblick auf den Ausschluss der jüdischen Sportler:innen aus dem sportlichen Leben näher betrachtet werden. Dabei sollen zunächst die grundlegenden Aspekte bezüglich der verankerten Leitprinzipien in der nationalsozialistischen Ideologie erläutert werden. Folgend darauf wird die Instrumentalisierung des Sports im Sinne der NS-Ideologie untersucht. Ein weiterer, zu analysierender Aspekt ist die Frage, ob die sich im Nationalsozialismus manifestierte Ideologie bereits in vorherigen Regierungsformen zu erahnen war und ob der Rassismus und vor allem Antisemitismus schon zu früheren Zeiten im deutschsprachigen Gebiet existierte. Konkret stellt sich die Frage, ob und wie der Körperkult im Kaiserreich und das Streben nach einer Reinheit des Körpers und der ¿Rasse¿ womöglich erste Grundsteine für die weiteren Entwicklungen gelegt haben.
¿Mens sana in corpore sanö ¿ eine Aussage, die auch in der heutigen Zeit teilweise noch floskelhaft gebraucht wird und sinngemäß von einem gesunden Geist in einem gesunden Körper handelt. Dieser Umstand ist kritisch zu sehen und sollte bewusst hinterfragt werden. Zu sehr erinnert die Redewendung an die Zeiten des Nationalsozialismus, in denen sie der Ideologie adäquat interpretiert und instrumentalisiert wurde. Das Wissen über die radikalen und menschenverachtenden Maßnahmen und Verbrechen der Nationalsozialisten ist vor allem hinsichtlich des Rassismus und Antisemitismus in der Bevölkerung weit verbreitet. Nichtsdestotrotz herrscht oftmals Unklarheit über die konkreten Mechanismen, Prozesse und beteiligten Organisationen. In der Forschung hingegen ist seit langer Zeit unumstritten, dass insbesondere auch parteiungebundenen oder nicht-staatlichen Organisationen eine tragende Rolle zuteilwurde und diese daher zum radikalen gesellschaftlichen Wandlungsprozess ab 1933 beigetragen haben. Ein Beispiel dafür ist die deutsche Turn- und Sportbewegung, die durch die weithin freiwillige Übernahme der autoritären Führungsstruktur des Dritten Reiches eine starke Eigendynamik entwickelte. Im Zuge dessen ereignete sich also eine Selbstgleichschaltung der deutschen Turn- und Sportvereine, indem sowohl (sport-)politische Gegner als auch jüdische Mitglieder diskriminiert und ausgeschlossen wurden.
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