Die NATO-Osterweiterung als Erklärungsansatz für die Ukrainekrise und die Grenzen des offensiven Realismus nach John J. Mearsheimer
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Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Politik - Thema: Internationale Beziehungen, Note: 1, 0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie), Veranstaltung: Sicherheitspolitische Herausforderungen der amerikanischen Außenpolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit möchte die These, dass die amerikanische Außenpolitik gegenüber der Ukraine und Russland die Krisen von 2014 und 2022 erklären könne, aus der Sicht des offensiven Realismus nach John Mearsheimer überprüfen. Mearsheimers Thesen sollen in den theoretischen Kontext des offensiven Realismus eingeordnet und auf Erklärungsgehalt und argumentative Konsistenz untersucht werden.
In einem ersten Schritt erfolgt hierzu eine Darstellung der ontologischen Grundannahmen des offensiven Realismus, sowie eine Darlegung und theoretische Einordnung Mearsheimers Argumentation vor dem Hintergrund der oben genannten Ereignisse und Akteure. In einem zweiten Schritt werden Mearsheimers Thesen auf ihre intellektuelle Konsistenz mit den theoretischen Annahmen und Vorgaben des offensiven Realismus geprüft. Danach werden die Grenzen und blinden Flecken des offensiven Realismus und Neorealismus betrachtet, die entscheidende theoretische Schwächen offenbaren und die Notwendigkeit alternativer Theorien deutlich machen.
Kaum ein Politikwissenschaftler dürfte im Zuge des Ukrainekrieges so kontrovers diskutiert worden sein wie der Chicagoer Neorealist John J. Mearsheimer. Seit der Annexion der Krim und dem Krieg im Donbass im Jahr 2014 und vor allem nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022 ist Mearsheimer längst nicht mehr als realistischer Theoretiker bekannt, sondern vor allem für seine Erklärungsansätze für Russlands Verhalten in der Ukraine und seiner Kritik an der Politik des Westens, allen voran der USA. Der Diskurs hat längst die Grenzen einer akademischen Debatte verlassen, und zwar nicht ohne Grund: John Mearsheimer sucht mit seinen Vorträgen, Aufsätzen, Kolumnen und Interviews auch aktiv ein nichtakademisches Publikum.
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