Die Legenden der 84 Mahasiddhas
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Die Legenden der 84 Mahasiddhas, Magier und Heilige, Begründer der verschiedenen Richtungen der tantrischen Tradition, erzählen von außergewöhnlichen Menschen, die Erleuchtung und magische Kräfte erlangten, indem sie sich von konventionellem Handeln lösten und ihren eigenen Weg gingen. Sie berichten, wie die Begründerinnen und Begründer der tibetischen Tantra-Tradition zur Erleuchtung gelangten. Obwohl Frauen und Männer aus dem Volk, darunter Händler, Mönche, Diebe und Trunkenbolde, hatten sie alle das Glück, einem Lehrer zu begegnen, der imstande war, ihnen die Leiden ihres Alltagslebens als Weg zur Entdeckung der Buddha-Natur in allem, was existiert, aufzuzeigen.
Da die Hauptthemen und -Übungen des Tantrischen Buddhismus, wie sie die Symbolik der Legenden ausdrückt, in der Einleitung ausführlich dargestellt werden, ist dieses Buch auch eine Fundgrube der Philosophie und Praxis des Tantrischen Buddhismus.
Für dieses Buch wurden 54 der inspirierenden Geschichten, die von dem indischen Mönch Abhayadatta im 12. Jhd. aufgeschrieben wurden, ausgewählt und von Keith Dowman übersetzt - einem profunden Kenner des tibetischen Buddhismus. Robert Beer steuerte 30 farbige und 33 schwarzweiße Illustrationen bei. Er wurde von einem der bedeutendsten tibetischen Thangka-Maler in der traditionellen Malweise und Ikonografie ausgebildet, bringt aber dennoch seinen persönlichen und westlichen Stil mit ein.
Mahasiddha («großer Kundiger») ist eine Bezeichnung für jemanden, der die «Siddhi der Vollkommenheit» verkörpert und kultiviert. Ein Siddha ist eine Person, die durch die Praxis von Sadhana die Verwirklichung von Siddhis, psychischen und spirituellen Fähigkeiten und Kräften, erlangt. Sie waren Praktizierende von Yoga und Tantra. Ihr historischer Einfluss auf dem gesamten indischen Subkontinent und im Himalaya war enorm. Von ihren Gesängen der Verwirklichung und Hagiografien oder Namtars sind viele im tibetisch-buddhistischen Kanon erhalten geblieben. Die Mahasiddhas sind die Begründer der Vajrayana-Traditionen und -Linien wie Dzogchen und Mahamudra.
Der Übersetzer aus dem Tibetischen, Keith Dowman, geboren in England, studierte an der London School of Economics. Danach ging er nach Indien und schloss 1968 am Queen's College in Benares mit einem Diplom für tibetische Sprache ab, dem ein Studium des Buddhismus und Hinduismus in traditionellen Meditations- und Yogaschulen folgte. In Nepal wurde er von verschiedenen Lamas in Tibetischem Buddhismus ausgebildet. Dann lebte er mit seiner Familie für lange Zeit in Kathmandu, wo er sich weiterhin der Erforschung der tibetischen Tradition und deren Interpretation für westliche Studenten widmete. Nun lebt er in Tepoztlan, Mexiko und führt als Lehrer, Übersetzer und Autor von vielen Büchern ein nomadisches Leben und bereist lehrend die Welt.
Der Künstler Robert Beer wurde 1947 in Cardiff, Wales geboren. Ab einem Alter von fünfzehn Jahren trampte er durch England und Europa und entwickelte in dieser Zeit seine Vorliebe für Kunst und Religionen. 1966 begann er ernsthaft künstlerisch zu arbeiten und zeichnete und malte, was ihm durch Inspiration aus archetypischen Symbolen und religiöser Kunst zufloss. 1970 reiste er nach Indien und Nepal, wo er sich nach und nach das Malen tibetischer Thangkas beibrachte.
In dieser Situation nahm sich Khamtrul Rinpoche, der größte Thangka-Maler jener Zeit, seiner an und sorgte dafür, dass er zurückgezogen leben und sich ausschließlich seiner künstlerischen Arbeit widmen konnte. Robert Beers Interpretation der alten religiösen Kunstform der Thangkas ist zugleich klassisch und visionär, sie schafft uns einen direkten Zugang zur Vitalität und zeitlosen Symbolik der tantrischen Tradition.
Nachdem er 10 Jahre mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in der Abgeschiedenheit des westlichen Hochlands von Schottland gelebt und gearbeitet hatte, widmet er sich nun in Oxford seinen langjährigen Studien.
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