Die Kunst des Laubsägens
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«Ein Gedicht ohne Datum ist eine Lüge», schrieb Brecht. Walter Schüpbach datiert - ausdrücklich oder versteckt - all seine Gedichte, die er im lyrischen Tagebuch «Die Kunst des Laubsägens» sammelt. Laubsägen: Das ist eine Kunstform, an den Tag gebunden, ans willentliche Tun. Ohne großen Aplomb. Laubsägen ist wie Baumfällen eine Leidenschaft, nur diskreter. Laubsägen, das bedarf der schönsten Anstrengung, wie das Schreiben, wie die Liebe. Das muss der Autor genau verstanden haben. Seine Gedichte sind geerdet, wissen was von Welt und wollen in der kleinen Form davon erzählen. Da wird die kleine Form plötzlich groß. «Wär ja gelacht!» schreibt er gelassen.
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