Die Kritik der Postmoderne am anarchischen Konzept des Realismus / Neo-Realismus
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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2, 3, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Einführung in die Theorien der Internationalen Beziehungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den 1990er Jahren sprechen viele Wissenschaftler von der vierten großen Debatte innerhalb des Faches der Internationalen Beziehungen. Die etablierten Traditionen werden von Verfechtern alternativer Ansätze attackiert. Die Hauptpole der Debatte sind die realistische/neo-realistische Schule einerseits postmoderne Haltungen andererseits.
Die Realistische Schule wurde maßgeblich von Hans J. Morgenthau nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begründet. Bezugspunkt ihrer Analyse ist die anarchische Weltstruktur als staatliches Interaktionsfeld. Fragen der zwischenstaatlichen Hierarchiebildung und Machtbalance stehen im Vordergrund. Seit dem Ende der 1980er Jahre kam es durch neoliberale und behavioralistische Einflüsse vor allem durch Kenneth Waltz zu einer Neuinterpretation des Realismus. Die neuen Ansätze sind sehr vielfältig. Sie lassen sich jedoch unter dem Begriff Neo-Realismus zusammenfassen, wenn man einen vom realistischen Grundkonzept ausgehenden Konsens über ideengeschichtliche Ursprünge und bestimmte (aber nicht alle) Prämissen voraussetzt.
Den anderen Pol bilden neue Ansätze, deren Vertreter sich selbst als dissident scholars bezeichnen. Sie leiten aus der zunehmenden Internationalisierung und Globalisierung aller Lebenszusammenhänge einen fortschreitenden Funktionsverlust des Staates und eine De-Territorialisierung der Politik ab. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach der Gestalt und Funktionsweise einer globalen Ordnung jenseits der im Westfälischen Frieden 1648 begründeten Ordnung der Territorialstaaten.
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