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Die Horde

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1983 werden in Tivoli, in der Nähe Roms, zwei junge deutsche Touristinnen vergewaltigt. Ihre Peiniger sind junge Arbeitslose, Landarbeiter, Kleinkriminelle, aber auch honorige Bürger beteiligen sich an der Massenvergewaltigung. Ein Mädchen stirbt. Andrea Carraros Roman, der auf diesem Fall basiert, spielt in einer sowohl sprachlich als auch sozial verwahrlosten Welt: im Niemandsland zwischen Stadt und Land, dessen Wahrzeichen Industrieruinen und Schlafstädte sind. Armut, Hoffnungslosigkeit, Sexualangst und Bigotterie bilden eine höchst explosive Mischung. Eine Gruppe junger Männer, deren Lebensinhalt in Fußball, Barbesuchen und Motorrollern besteht, rottet sich zur "Horde" zusammen. Trotz oder gerade aufgrund ihrer Normalität sind sie kleine Ungeheuer, die "von den Worten vergewaltigt werden, die sie im Mund führen" (Enzo Siciliano). Anders als Pasolini vermag Andrea Carraro in seinen Protagonisten keine Grazie und keine Poesie mehr zu entdecken, sondern allenfalls eine Unschuld, die in ihrer Unbewußtheit und Infantilität gefährlicher ist als jede Schuld.
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