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die 'große transformation' des 21. jahrhunderts

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Zur Erklärung der Wirkmächtigkeit des Neoliberalismus im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wird seit längerem immer wieder auf die Studie von Karl Polanyi zurückgegriffen, die 'The Great Transformation' im Titel führt. Der Autor wollte eigentlich sein Werk unter dem Titel 'Liberal Utopia' veröffentlichen. Denn nach seiner Auffassung war 'der Kern der großen Transformation das Versagen der Marktutopie. Die Ursprünge der Katastrophe lagen in dem utopischen Bemühen des Wirtschaftsliberalismus zur Errichtung eines selbstregulierenden Marktsystems. Aus einer solchen gefährlichen Sackgasse entstand im 20. Jahrhundert die faschistische Krise.' Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden – als eine Lehre aus der Katastrophe – die kapitalistischen Hauptländer zu 'gemischten Wirtschaftsordnungen'. Die 'Erneuerung' bestand aus weitreichenden Regulierungen auf den Arbeitsmärkten, sozialem und gemeinwirtschaftlichem Wohnungsbau sowie einer (inter-)national regulierten Geld- und Währungspolitik (Bretton Woods-System). Für das 'golden age' der Nachkriegsentwicklung trifft Polanyis Deutung also zu. Lässt sich aber im Umkehrschluss die Periode seit Ende der 1970er Jahre als erneute 'Great Transformation' deuten, in der es wieder zur 'Entbettung' kapitalistischer Marktdynamiken mit all ihren Folgewirkungen bis zur Großen Krise von 2008ff. gekommen ist? Und wenn ja, was wäre diesmal die Konsequenz für gesellschaftspolitische Alternativen?
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