Die Goldene Bulle
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Die beiden Bände gehen auf eine internationale Tagung im Oktober 2006 über die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. von 1356 zurück. Die Arbeitsstelle Monumenta Germaniae Historica (MGH) an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften nahm das 650-jährige Jubiläum der Proklamation der Goldenen Bulle auf zwei Hoftagen zu Nürnberg und Metz zum Anlass, diesen unter den Kaiserurkunden des 14. Jahrhunderts prominentesten Text in den Mittelpunkt einer eingehenden Diskussion zu stellen. Eine ähnlich intensive Beschäftigung wie im Jubiläumsjahr 2006 der Goldenen Bulle erfuhren Person und Zeit Karls IV. letztmalig im Umfeld seines 600. Todestages 1978. Somit spiegeln die hier vorgelegten 34 Beiträge zu historischen und kunsthistorischen, juristischen und philologischen Themen zugleich den Erkenntnisstand der anschließenden Forschergeneration wider. Dabei liegt der Schwerpunkt weniger auf Personen, Institutionen und Regionen des spätmittelalterlichen Imperiums, auch nicht auf der textimmanenten oder isoliert kontextualisierenden Analyse der Goldenen Bulle. Vielmehr wird diese in vier Sektionen - Kaiser und Reich im 14. Jahrhundert, Inszenierung und Repräsentation, Das Reich und seine Nachbarn, Rezeption und Wirkung - unter Aufnahme jüngerer Forschungsströmungen bewusst in der Komplexität ihrer historischen Bezüge betrachtet. Die Goldene Bulle wird so nicht nur als Zugang zur Epoche Karls IV. transparent, sondern zugleich hinsichtlich ihres Verbreitungs- und Bedeutungszuwachses im Spätmittelalter und in ihrem Weiterwirken als staatsrechtliches Dokument bis in die Neuzeit thematisiert.
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