Die Goldene Bulle
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Unter den vielen 'Goldenen Bullen', die die Geschichte kennt, ist jene von Kaiser Karl IV. aus dem Jahre 1356 zur 'Goldenen Bulle' schlechthin geworden. Das auf den beiden Hoftagen von Nürnberg und Metz erlassene Reichsgrund-gesetz wurde zum wichtigsten Verfassungsgesetz des römisch-deutschen Reiches und behielt bis zu dessen Ende im Jahre 1806, also über ein halbes Jahrtausend lang, seine Gültigkeit.
Die älteste und künstlerisch wertvollste Ausgabe der 'Goldenen Bulle' entstand um 1400 in der Hofwerkstatt König Wenzels IV. von Böhmen. Ein besonders prächtiges Titelblatt, 48 farbenfrohe, mit reichem Goldgrund unterlegte Miniaturen mit Szenen zur Kaiserwahl und zur Ausübung des Rechts sowie zahlreiche Initialen unterschiedlichster Wertigkeit bilden den Buchschmuck dieses außergewöhnlichen Codex. Die hervorragende Qualität gerade dieser Handschrift kommt nicht von ungefähr, gilt doch ihr Auftraggeber, Wenzel, der Sohn Karls IV., als einer der großen Bibliophilen des Mittelalters.
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