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Der kleine Antonio spricht kaum. Wenn, dann flucht er. Er sieht seltsam aus mit seinem unförmigen Kopf auf dem krumm wachsenden Körper. Die anderen Kinder lachen ihn aus, nennen ihn «Tschingg». Dabei spricht der Junge, der den Namen eines ihm unbekannten Stiefvaters trägt, kein Wort Italienisch. Zuflucht findet Antonio bei den Kaninchen, in den bunten Bildern mit exotischen Tieren auf den Lebensmittelverpackungen und bald auch in der Malerei.
Renato Martinoni geht von historischen Dokumenten und den künstlerischen Werken Antonio Ligabues (1899-1965) aus, um die Geschichte der ersten zwanzig Lebensjahre des «italienischen van Gogh» in der Schweiz zu erzählen. So verschmelzen bittere Realität und geheimnisvolle Magie zu einem Roman, der dem Weg von Antonios Mutter aus den dolomitischen Tälern in die Ostschweiz folgt, wo ihr Sohn, bei allen als «der Verrückte» bekannt, zwischen einer Pflegefamilie, einer Erziehungsanstalt und der psychiatrischen Klinik aufwächst, bis er mit zwanzig Jahren nach Italien ausgewiesen wird. Dabei werden die Erinnerungen an die Landschaften der Ostschweiz, ihre Farben und Stimmungen und der sehnsuchtsvolle Klang der Glocken lebendig - wie in den Bildern Ligabues.
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