Die Gesellschaft von unten
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Die Art und Weise, wie wir mit unseren Ausscheidungen umgehen,
uns dazu stellen, darüber reden, ist ein Stück Kulturgeschichte und
in dieser Eigenschaft Psychohistorie. Tatsächlich spiegelt kaum etwas
besser unser Seelenleben wider als das Verhältnis zu unseren Fäkalien,
ob im Gesamtkomplex der Sexualität betrachtet oder in anderen
Zusammenhängen wie denen der Hygiene oder der sprachlichen
Kodierung. So wie auch diese Intim- und Tabuzone vieles über das
>kollektive Unbewusste< der Kulturen, ihre Werte und Menschenbilder
>verrät<, so hilft sie uns eine Reihe von Phänomenen der Zivilisation
besser zu verstehen, z.B. deren soziale Regeln, das Verhältnis zu Besitz
und Gemeinschaft, ja sogar den Umgang mit der natürlichen Lebensumwelt
im Allgemeinen.
Angeregt und angestoßen von den Panikkäufen von Hygieneartikeln
zu Beginn der Covid-19-Pandemie in westlichen Ländern versucht dieses
Buch eine allgemein kulturpsychologische, aber auch psychoanalytische
Einschätzung zeitgenössischer und alltagsgeschichtlicher Erscheinungen,
die das Verhältnis zu unseren Exkrementen offenbaren.
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