Die Geschichten des Herrn Casparis
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Als Iso Camartin den Auftrag erhielt, einen Essay zum Thema "Heimat" zu schreiben, stellte sich Herr Casparis ein. Herr Casparis ist eine Spielfigur, ein alter Ego, das sich verselbständigte und immer deutlichere Konturen annahm. Herr Casparis ist voller Neugierde, ihn treiben Sehnsüchte und Wünsche, er ist hochgebildet, gleichzeitig kindlich und verspielt, klug und nachdenklich und hat mehr Fragen als Antworten. Er fragt sich, was eigentlich Heimat ist und ob es tatsächlich immer nur das Gute ist, das so nahe liegt, sehnt sich nach einer Zwillingsschwester - er, der gar keine Schwester hat - und träumt davon, ein Virtuose zu sein. Er hört Schubert und erkundet die Sprache der Schmerzen, er wählt Don Quixote zu seinem Schutzpatron und träumt von der Freiheit. Herr Casparis ist Bibliothekar und liest alle drei Jahre eine Reihe von Büchern, die ihm ganz wesentlich für sein Leben erscheinen, darunter der berühmte Quixote-Roman von Miguel Cervantes. Warum erscheint ihm der Ritter von der traurigen Gestalt als eine so vorbildliche und geradezu aufbauende Figur? "Dieser Ritter war für ihn der beste Beweis, dass man sich nicht ausliefern darf an die Welt, wie sie nun einmal ist, sondern sich fest auf eine Welt einzurichten hat, wie sie sein sollte und zu sein hätte." Wie diese Welt sein sollte, wie man sie sich einzurichten wünscht, woher diese Wünsche kommen und wie man sie mit anderen teilen kann, welche geheimnisvollen Beziehungen sich zwischen dem einzelnen und der Welt entspinnen und wie sie das Leben steuern, was für Menschen, Landschaften, Bücher, was für eine Musik und Lebenskultur einen dabei begleiten können - das ist das Thema dieser geistreichen und klugen, unterhaltsamen und anregenden "Geschichten des Herrn Casparis".
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