Die Funktion der Krankheitsdarstellung bei Thomas Bernhard
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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Kranke, Irre und Gestörte in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts, 30 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Charakterisierung der Werke THOMAS BERNHARDs gehört das Wort "finster" wohl zu den Hauptadjektiven der Rezeption. Dies dürfte ursächlich an der geradezu obsessiven Verwendung von Motiven liegen, welche die menschliche Existenz negativ beschreiben: Tod, Krankheit, Selbstmord und Vernichtung (Vgl.: Kohlhage 1987: 119). Schon bei der flüchtigen Lektüre der Texte THOMAS BERNHARDs fällt auf, dass die genannten Motive in seinem Werk omnipräsent sind (Vgl. bspw.: Schmidt-Dengler 19892: 7, Hillebrand 1999: 109). Gerade Krankheiten treten in der vom Autor dargestellten Welt so zahlreich und in so verschiedenartigen Formen auf, dass man geradezu von einer kranken Welt sprechen könnte (Vgl.: Jahraus 1991: 91, Jahraus 1992: 145): Ob Krankheiten nun ausführlich beschrieben oder beiläufig erwähnt werden, offensichtlich leiden fast alle Figuren unter mal schweren, mal weniger schweren Beeinträchtigungen und Schwächungen ihrer Gesundheit. Allerdings sind nicht nur die Menschen krank: ALLES in seinem Werk ist unabwendbar krank (Vgl.: Kohlhage 1987: 119f). Es drängt sich folglich die Vermutung auf, dass insbesondere der Krankheitsdarstellung eine machtvolle, konstitutive Funktion zukommt (Vgl.: Kohlhage 1987: 119, siehe auch: Fuest 2000: 13, 41). Verschiedene Autoren gehen davon aus, dass THOMAS BERNHARD in seinem Werk mit den unterschiedlichsten Mitteln alle denkbaren menschlichen Existenzformen als sinnlos darzustellen versucht (Vgl. bspw.: Kohlhage 1987: 119, Jurdzinski 1984: 111). In dieser Arbeit soll die These vertreten werden, dass auch die Funktion der Krankheitsdarstellung im BERNHARDschen Werk darin liegt, diese Sinnlosigkeit und Ausweglosigkeit der Existenz des Menschen in aller Klarheit aufzuzeigen (Vgl.: Kohlhage 1987: 119, Jurdzinski 1984: 111).
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