Die Frauenbilder in Heinrich von Kleists "Marquise von O." und "Penthesilea"
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 7, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit gibt Aufschluss über das gesellschaftliche Frauenideal um 1800 und erläutert den Einfluss von Jean Jaques Rousseau und Johann Gottlieb Fichte auf das (zwiespältige) Frauenbild Heinrich von Kleists, das in der Novelle "Die Marquise von O." und dem Trauerspiel "Penthesilea" besonders deutlich zum Vorschein kommt. Im Fokus der Untersuchung steht ein Vergleich der beiden Frauenbilder, der, mit Hilfe verschiedener Textbeispiele, Aufschluss über die Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Wandlungen der Protagonistinnen gibt:
Mit ihrer brav-naiven Besonnenheit und femininen Schüchternheit entspricht die Marquise von O. zu Beginn perfekt den gesellschaftlichen Rollenerwartungen. Ihr Gegenpol ist Penthesilea: Kämpferisch, aktiv und durch ihre mentale und physische Stärke als Führungsperson innerhalb ihrer Gesellschaft anerkannt. Kurz: Die Verkörperung des Unweiblichen. Die Wandlung der beiden Frauen im Verlauf der Novelle bzw. des Trauerspiels ist ebenfalls gegensätzlich: Während die Marquise sich zu einer selbstsicheren, rational denkenden und starken Frau entwickelt, entdeckt Penthesilea die Liebe, die sie emotional und passiv werden lässt. Gegen Ende wird der Kontrast der beiden Frauenbilder erneut besonders deutlich, wenn sich die Marquise zu Gunsten ihrer Familie zurück in eine freiwillig passive Abhängigkeitssituation begibt während Penthesilea sich durch den Mord an Achill nicht nur unweiblich, sondern sogar unmenschlich verhält. Beide Charaktere durchlaufen somit eine Wandlung, um am Ende mit neuem Ich in ihr altes Rollenverhalten zurückzukehren.
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