Die Frage nach dem guten Leben
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Was ist ein gutes Leben? Was kann es sein - nicht nur für den Einzelnen, sondern für eine Gesellschaft? An welchen Werten sollen wir uns orientieren? Diese Fragen sind immer wiederkehrende, philosophisch-politische Grundthemen, die besonders in Krisenzeiten auftauchen und sehr kontrovers diskutiert werden.
Die Autorin vergleicht zwei Konzepte, die aus unterschiedlichen kulturellen und ethischen Kontexten stammen. Ein Beispiel für das "moderne" gute Leben ist der Fähigkeitenansatz von Amartya Sen, der ein möglichst großes Maß an persönlicher Freiheit und Möglichkeiten als oberstes Ziel definiert. Im Gegensatz dazu steht das Leitprinzip der aktuellen Verfassung Ecuadors, das Buen Vivir (span.: "gutes Leben" oder "gut leben"). Dieses Prinzip basiert auf der Kosmovision der ecuadorianischen Kichwa, das in ihrer Sprache als Sumak Kawsay (kichwa: "Leben in Fülle") bezeichnet wird. Während Amartya Sens Konzept zur Entwicklung als Freiheit systeminhärente Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten nicht durchbrechen kann, liegt das große Verdienst des Buen Vivir in der Aufdeckung von Machtstrukturen und im Beitrag zur Konstruktion einer möglichen anderen Welt, jenseits des herrschenden Eurozentrismus und Kapitalismus.
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