Die Finanzmarktkrise als Resultat habituell verfestigter Praktiken
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Zur Klärung der Gründe für die internationale Finanzmarktkrise lassen sich neben wirtschafts- und politikwissenschaftlichen Analysen auch soziologische Erklärungsmodelle anwenden. Im öffentlichen Diskurs wurde in Bezug auf das Handeln von Investmentbankern häufig deren Gier postuliert und als wesentlicher Faktor für die Krise identifiziert. Gier als psychologisches Phänomen genügt insbesondere aus soziologischer Perspektive allein jedoch kaum als Erklärung für das Handeln dieser Gruppe. Vielmehr gilt es an dieser Stelle nach der gesellschaftlichen Einbettung und dem Hintergrund dieses Handelns zu fragen. Pierre Bourdieu erklärt die Muster sozialen Handelns durch Praktiken, welche im Habitus spezifischer Klassen inkorporiert sind. Anknüpfend an die Überlegungen Bourdieus fällt der analytische Blick daher nicht ausschließlich auf die mikrosoziologische Ebene, sondern durch die Bedeutung des Feldes für die Formierung des Habitus ebenso auf die makrosoziologische Ebene.
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