Die Erziehung in Patchwork-Familien. Drei erziehungstheoretische Positionen
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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Pädagogik - Familienerziehung, Note: 1, 0, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Basisposition dieser Arbeit dient Melanie Mühls Streitschrift "Die große Patchwork-Lüge", die sich kritisch beziehungsweise konservativ zu dieser Familienform äußert. Im Bereich der Erziehung liegen drei normative erziehungstheoretische Positionen von Jesper Juul, David Eberhard und Ruth Abraham vor, die im Seminar erarbeitetet wurden und in dieser Arbeit auf Mühl zu beziehen sind. Daraus resultiert folgende Forschungsfrage: Inwiefern ist Melanie Mühls Position zum Thema Erziehung in Patchwork-Familien mit den drei erziehungstheoretischen Positionen von Jesper Juul, Ruth Abraham und David Eberhard vergleichbar, beziehungsweise mittels der drei erziehungstheoretischen Positionen untersuchbar?Diese Arbeit ist theoretisch veranlagt, verfügt jedoch über einen kleinen empirischen Anteil. Im ersten Kapitel wird der Begriff "Familie" kritisch reflektiert, worunter die Patchwork-Familie genauer porträtiert wird - auch Melanie Mühls Positionierung. Im zweiten Kapitel werden die im Seminar erarbeiteten normativen Positionen deskriptiv wiedergegeben. Im dritten Kapitel - dem Auswertungskapitel - sollen alle Positionen ausführlich aufeinander bezogen werden. Zum Schluss erfolgt eine Reflexion über die Arbeit und das in der Hausarbeit erarbeitete Thema.In Märchen wie Rapunzel, Aschenputtel oder Schneewittchen wird die Stiefmutter stets als das Böse verkörpert und bekam somit auch gesellschaftlich eine negative Konnotation zugeschrieben - auch "Stiefmuttermotiv" genannt. Seit den 1980ern hat sich dieser Gedanke jedoch kontinuierlich verändert. Stieffamilien beziehungsweise Patchwork-Familien gelten nicht mehr als verpönt, sondern im Gegenteil als modern. Sie verkörpern, dass der zunehmende Individualismus und Pluralismus auch mit der Familiengemeinschaft kompatibel sind. Angesichts der neukonnotierten Entwicklung ist es lohnend, in dieser Arbeit das nicht stark beforschte Gebiet der Patchwork-Familie zu untersuchen. Dabei soll die Erziehung in der Familie genauer herangezogen werden. Von einer Patchwork-Familie ist dann die Rede, wenn eine Familie rekonstruiert wird, also wenn ein Paar mit mindestens einem Kind sich trennt und eines der Elternteile eine neue Beziehung eingeht, wodurch das Kind - wie Juul sagt - einen Bonuselternteil erhält. Das würde für das Kind im übertragenen Sinne bedeuten, neben dem biologischen Elternteil einen neuen Vater oder eine neue Mutter zu haben.
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